Leader mit klarem Vorsprung

 

VBC Visp – VBC Laufen 3:0

25:20, 25:9, 25:15

Im letzten Spiel des Jahres empfingen die Visper Erstligistinnen zuhause den Tabellenletzten: den VBC Laufen. Dieser hatte gegen den Leader nichts zu verlieren und startete dementsprechend unbeschwert in die Partie. Mit langen Serviceanschlägen brachten die Laufnerinnen Visp arg in Bedrängnis. Lange Zeit lagen sie vorne, bis es wegen eines angeblichen Positionsfehlers beim Stand von 14:16 zu einer kurzen Zwangspause kam. Nun waren die Gemüter erhitzt, was ein wenig Pepp in das bis dahin eher emotionslose Spiel brachte. Bei Visp war dies eine Art Initialzündung. Man besann sich wieder auf seine Stärken und spurtete danach zum 25:20-Satzgewinn.

Und diesen Schwung nahmen die Oberwalliserinnen gleich in den zweiten Satz mit. Dort liessen sie den Gästen keinen Hauch einer Chance. Laufen stand aufgrund der hart geschlagenen und präzisen Services unter Dauerbeschuss. 25:9 hiess schliesslich das klare Verdikt.

Auch im dritten Satz machte Visp mit den Serviceanschlägen so viel Druck, dass Laufen gar nicht erst zum Spielaufbau kam. In weniger als einer Stunde war für die Visperinnen die Pflichtaufgabe dann mit 3:0 erfüllt. Mit 9 Punkten Vorsprung überwintern sie an der Tabellenspitze der Berner 1.-Liga-Gruppe. Dahinter sind die Ränge hart umkämpft: Nur gerade 2 Punkte trennen den Zweit- und Siebtplatzierten.

 

Volley Muri Bern – VBC Visp 3:2
23:25, 27:25, 21:25, 25:21, 15:13

Im ersten Spiel der Rückrunde trafen die Visper Erstligistinnen auswärts auf einen äusserst unangenehmen Gegner, der in der Tabelle zwar klar hinter ihnen liegt, mit dem sie aber eine sehr emotionale Vorgeschichte verbindet. Schliesslich war es Volley Muri Bern, das letzten April die Aufstiegsträume der Visperinnen zerplatzen liess und ihnen die bisher einzige Niederlage in dieser Saison zufügte.

All das schien nicht spurlos an den Oberwalliserinnen vorübergegangen zu sein, denn sie liessen sich zu Beginn von den gut aufgestellten, in Komplettformation angetretenen Bernerinnen überrumpeln. Den ganzen Satz hinkte man hinterher. Visp agierte nervös und leistete sich ungewöhnlich viele Fehler. Beim Stand von 23:21 wurde es kritisch. Doch dann drehten die Gäste plötzlich auf, buchten die nächsten vier Punkte für sich und schnappten Muri den schon sicher geglaubten Satz vor der Nase weg (23:25).

Der zweite Satz war über weite Strecken ein Abbild des ersten. Bei Visp wechselten sich wunderschöne Angriffs- und Blockpunkte mit unnötigen Eigenfehlern, während Muri routiniert die Schwächen des Gegners auszunutzen wusste. Am Satzende hatte Visp eigentlich alle Vorteile auf seiner Seite und sogar einen Satzball. Analog zum ersten Durchgang war es aber am Ende Muri, das den Lonzastädterinnen den Satz noch mit 27:25 aus den Händen riss.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging auch im dritten Satz weiter. Die Emotionen kochten hoch; angespannte Stimmung auf und neben dem Feld. Erneut sah sich Visp mit einem 21:18-Rückstand konfrontiert. Dank einer unglaublichen Service-Serie und starken Angriffen gehörten aber die nächsten 7 Punkte und damit der Satz mit 21:25 den Visperinnen. Ein Punkt war nun schon mal im Trockenen. Und eigentlich hätte Visp im vierten Durchgang alles klarmachen und sich auch noch die zwei anderen Punkte sichern können. Doch mit zitterndem Händchen und erneut zu vielen Fehlern musste man den 2:2-Satzausgleich hinnehmen. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide.

Im Tiebreak schien die Luft bei den Oberwalliserinnen draussen zu sein: Mit 11:6 lagen sie zurück! Die Situation schien aussichtslos. So einfach wollte sich der Leader dann aber doch nicht abspeisen lassen. Nach einem Timeout kämpfte sich Visp mit viel Herzblut zurück und schaffte tatsächlich den Ausgleich zum 11:11! Die Aufholjagd hatte allerdings Energie gekostet und so war kurz darauf das Schicksal der Visperinnen besiegelt. Nach zweistündigem Abnützungskampf und einer Achterbahnfahrt der Gefühle mussten sie mit 15:13 die zweite Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Die Bernerinnen scheinen Visp einfach nicht zu liegen. Nach dem Triumphzug der letzten Wochen riss nun die Siegesserie nach 8 Erfolgen. Trotzdem steht man immer noch klar an der Tabellenspitze.

Dajana Abgottspon