Visp mit einem Bein in der NLB!

 

VBC Kerzers – VBC Visp 0:3

21:25, 24:26, 19:25

 

Das Visper 1.-Liga-Team bestritt am Samstag auswärts das Final-Hinspiel um den NLB-Aufstieg. Als Gegner wartete mit dem VBC Kerzers kein Unbekannter, schliesslich spielte man in der vergangenen Saison in derselben Gruppe. Beide Teams gewannen letztes Jahr je ein Spiel. Es war also eine spannende, hart umkämpfte Parite zu erwarten.

 

Visp legte einen Schnellstart hin und führte dank einer starken Serviceserie von Captain Melanie Wyer im Nu mit 0:7. Ein komfortabler Vorsprung, auf dem man sich in der Folge allerdings ausruhte und sich prompt überholen liess. Plötzlich hiess es 14:11 für das Heimteam. Trainer Marc-Antoine Boccali nahm ein erstes Time-out. Und er schien die richtigen Worte gefunden zu haben: Die Oberwalliserinnen setzten danach zum Schlusssport an und entschieden den ersten Satz mit 21:25 für sich.

 

Der zweite Satz gestaltete sich ausgeglichen: Kerzers trumpfte mit guter Servicarbeit und schnellen Bällen durch die Mitte auf, während Visp aus allen Positionen heraus kraftvoll angriff und sich dank dieses variantenreichen Spiels gegen Ende einen Vorteil verschaffen konnte (19:22). Die Freiburgerinnen stemmten sich jedoch mit aller Kraft gegen einen weiteren Satzverlust. Am Ende sicherten sich die Lonzastädterinnen den Satz im Fotofinish mit 24:26.

 

Im dritten Durchgang vermochte sich zunächst keines der Teams abzusetzen. Beim Stand von 16:14 legten die Visperinnen dann jedoch einen Gang zu und liessen Kerzers einfach stehen. Sie erzielten sage und schreibe 8 Punkte in Folge zum 16:22. Noch ein letztes kurzes Aufbäumen der Gäste, aber dann war der letztlich doch klare 0:3-Erfolg der Visperinnen Tatsache! Damit müssen sie nächsten Samstag vor heimischem Publikum nur noch einen Satz gewinnen, um in die zweithöchste Liga der Schweiz aufzusteigen! Der VBC Visp wäre das erste Team in der Geschichte des Oberwalliser Volleyballsports, dem dies gelingen würde.

 

 

Vorbereitungsspiel gegen Giubiasco

 

Als Vorbereitung für die beiden Finalspiele um den NLB-Aufstieg nahm das erste Team des VBC Visp am Freitag die lange Reise nach Giubiasco auf sich, um dort ein Freundschaftsspiel gegen das dortige NLB-Team auszutragen. Die Tessinerinnen kämpfen derzeit um den Ligaerhalt. 

Den ersten Satz konnten die Visperinnen knapp mit 25:27 für sich entscheiden. In den Folgesätzen nahmen beide Trainer diverse Umstellungen vor und probierten Neues aus. Die Sätze zwei und drei gingen an Giubiaso. Visp sicherte sich dann wiederum den vierten Durchgang. 

Man einigte sich darauf, den fünften Satz ebenfalls auf 25 Punkte zu spielen. Dort führte Visp gegen Ende mit 20:15, musste den Satz aber dann doch noch knapp abgeben. Ein normales Spiel hätten die Visperinnen also eigentlich mit 3:2 gewonnen. Beide Teams zeigten nicht ihre beste Leistung, doch war das Spiel ein Indiz dafür, das Visp durchaus auf diesem Niveau mithalten kann.

Diese Woche stehen nun am Dienstag ein Training und am Freitag ein Freundschaftsspiel gegen den VBC HOW an, bevor am Samstag das Final-Hinspiel gegen Kerzers stattfinden wird.

 

 

Genève Volley II – VBC Visp 3:2

24:26, 25:23, 25:22, 20:25, 15:10

 

Nach dem 3:1-Sieg im Halbfinal-Hinspiel der NLB-Aufstiegsspiele reiste Visp nach Genf zum Rückspiel. Dort galt es, zwei Sätze zu gewinnen, um den Final zu erreichen.

 

Mit dieser Motivation starteten die Visperinnen denn auch optimal in die Partie. Sogleich konnten sie sich dank schnellem und effizientem Kombinationsspiel mehrere Punkte absetzen. Ein paar Unachtsamkeiten und Fehler später kamen sie dann aber doch noch ins Zittern. Am Ende rissen sie den ersten Satz mit 24:26 in extremis an sich – ganz zur Freude der zahlreich mitgereisten Oberwalliser Fans.

 

Das gleiche Bild im zweiten Satz: Visp legte einen Schnellstart hin und zeigte sich von seiner besten Seite. Die Annahmen landeten präzise auf der Passeuse, die die Bälle danach geschickt verteilte, bevor die Angreiferinnen die Zuspiele wuchtig in den Boden hämmerten. Beim Stand von 12:16 ruhte man sich dann aber etwas auf dem Vorsprung aus. Die erfahrenen Genferinnen liessen sich nicht zweimal bitten und glichen nicht nur aus, sondern schnappten Visp den schon sicher geglaubten Satz sogar noch mit 25:23 vor der Nase weg. 

 

Die Gäste nahmen dies zum Anlass, wieder einen Gang höher zu schalten, und vermochten mit 2:7 wegzuziehen. Aber die Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich: Erneut kämpften sich die Lokalmatadorinnen dank einer ausgezeichneten Verteidigungsarbeit und präzisen Angriffen zurück und behielten auch im dritten Satz mit 25:22 das bessere Ende für sich.

 

Zwei Sätze nach klarem Vorsprung aus der Hand zu geben schmerzte natürlich. Es wurden Erinnerungen an das Halbfinal gegen Muri vor einem Jahr wach, wo man das Finale am Ende um zwei Punkte verpasst hatte. Um dieses Rechenspielchen zu vermeiden, musste der Gewinn des vierten Satzes her. 

 

Dieser gestaltete sich äusserst ausgeglichen. Beide Teams schenkten sich nichts und boten dem Publikum ein wahres Volleyballspektakel. Beim Score von 20:21 war die (An-)Spannung kaum noch auszuhalten. Die Lonzastädterinnen legten noch einmal ihr ganzes Können in die Waagschale. Schliesslich setzten sie sich dank hart geschlagenen Services mit 20:25 durch. Es war vollbracht, das Finalticket war gelöst! 

 

Nun fiel jeglicher Druck ab. Da war es schon fast Nebensache, dass man den fünften Satz mit 15:10 noch dem Heimteam überliess. Mit der Finalteilnahme an den NLB-Aufstiegsspielen schreiben die Visperinnen einmal mehr Geschichte. Im Finale wartet nun mit Kerzers der Erstplatzierte der Westschweizer Gruppe, der sich zweimal klar gegen Volley Franches-Montagnes hatte durchsetzen können. Die Daten der beiden Finalspiele stehen noch nicht fest. Am folgenden Wochenende ist jedoch spielfrei.

 

Dajana Abgottspon