Achterbahnfahrt der Gefühle

Edelline Köniz – VBC Visp 2:3

24:26, 25:17, 13:25, 25:21, 12:15

 

Nachdem die Visperinnen am Freitagabend für ihren historischen Aufstieg bei den Oberwalliser Sport Awards als bestes Team 2018 ausgezeichnet worden waren, wartete am Samstag mit Edelline Köniz ein grosser Name auf sie. Anfang der 2000er-Jahre – in der Zeit vor der Dominanz von Volero Zürich – waren die Könizerinnen Serienmeister in der NLA. Letztes Jahr kam dann der überraschende Entscheid, freiwillig in die NLB abzusteigen, um die Vereinsfinanzen zu sanieren und auf eigene junge Talente zu setzen. 

 

Nach einem etwas verschlafenen Start fanden die Visperinnen besser ins Spiel und erarbeiteten sich zweimal einen grossen Vorsprung. Köniz kämpfte sich jedoch beide Male wieder zurück, sodass Visp am Ende doch noch zittern musste. Schliesslich brachten sie den ersten Satz mit 24:26 ins Trockene. 

 

Im zweiten Satz übte Köniz mit präzisen und hart geschlagenen Services viel Druck aus. Beim Spiel der Visperinnen wiederum schlichen sich Fehler ein: Die Annahmen landeten nicht mehr präzise bei der Passeuse und einige Smashs im Out. Diese Nachlässigkeiten wurden mit dem Verlust des Satzes mit 25:17 bestraft. 

 

Dies wollte Visp nicht auf sich sitzen lassen und legte im dritten Satz wieder eine Schippe drauf. Verdient ging dieser Durchgang denn auch mit 13:25 an die Oberwalliserinnen, die sich so schon einmal einen Punkt gutschreiben lassen konnten. 

 

Der vierte Satz war ein nervenaufreibendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Visp vermochte die Könizer Aussenangreiferin Chiara Montani nicht so recht in den Griff zu kriegen. Ausserdem verrichtete das junge Könizer Team gute Service- und Blockarbeit. Ergo ging der Satz mit 25:21 an die Gastgeberinnen. „Beim Block gab es für uns zeitweise kein Durchkommen. Wir konnten allgemein nicht viele direkte Punkte mit den Angriffen erzielen, da die Bernerinnen in der Verteidigung überall anzutreffen waren“, resümierte Captain Melanie Wyer nach dem Match. 

 

Nach dem 2:2-Satzausgleich musste das Tie-Break die Entscheidung bringen. Dort gerieten die Lonzastädterinnen mit 10:7 ins Hintertreffen, bevor Vanessa Wyer die Visperinnen mit druckvollen Serviceanschlägen mit 10:12 in Front brachte. Am Ende behielten sie die Nerven und setzten sich mit 12:15 durch. Der zweite Sieg in der zweithöchsten Landesliga war nach zahlreichen Auf und Abs Tatsache! 

 

Am Schluss kann man sagen, dass man wohl eher einen Punkt abgegeben, anstatt zwei Punkte gewonnen hat. Etwas enttäuscht zeigte sich deshalb auch Trainer Marc-Antoine Boccali: „Klar freue ich mich über diesen wichtigen Sieg, doch heute wären drei Punkte dringelegen. Aber man darf auch nicht zu ‚gierig’ werden, solche Spiele können auch verloren gehen. In den nächsten Partien müssen wir unsere Komfortzone verlassen und wieder kämpferischer werden.“ Als Aufsteiger nach zwei Runden fünf Punkte auf dem Konto zu haben, kann sich aber trotzdem sehen lassen. 

Dajana Abgottspon

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