NLB: Den Leader gefordert

 

VBC Visp – VB Therwil 0:3

 

23:25, 23:25, 14:25

 

Am Samstag fand der dritte Oberwalliser Volleyday statt, bei dem die Oberwalliser Herren und der VBC Visp wieder gemeinsame Sache machten. Zuerst forderte das Visper NLB-Team den ungeschlagenen Leader aus Therwil heraus, bevor dann der Erstligist HOW auf Tabellennachbar VBC La-Chaux-de-Fonds traf. Beide Spiele waren an Spannung kaum zu überbieten; aber der Reihe nach.

 

Da die BFO an diesem Wochenende anderweitig benutzt wurde, wurden die beiden Partien ausnahmsweise in der Doppelturnhalle im Sand durchgeführt. Eine altbekannte Stätte für die Visperinnen, die dort schon zahlreiche Erfolge und im März dieses Jahres den Aufstieg in die NLB hatten feiern können. Das war doch genau der richtige Ort, um nach der äusserst bescheidenen Leistung im letzten Spiel eine Reaktion zu zeigen. 

 

Und Schlag auf Schlag ging es im wahrsten Sinne des Wortes los: Therwil legte mit druckvollen Smashes mit 3:7 vor. Visp kämpfte jedoch um jeden Ball und blieb dran. Obwohl die Baslerinnen die Visperinnen gleich um mehrere Zentimeter überragten, spielten beide Teams nun auf Augenhöhe. Gegen Ende des Satzes war die Spannung greifbar und die zahlreich erschienen Zuschauerinnen und Zuschauer verwandelten die Halle in einen wahren Hexenkessel. In dieser Situation blieb Therwil allerdings ruhig und entschied den ersten Satz in der Manier eines souveränen Leaders mit 23:25 für sich.

 

Im zweiten Satz verschafften sich die Oberwalliserinnen zunächst einen 6:2-Vorsprung und lagen auch in der Folge immer knapp vorne. Die Gäste blieben jedoch hartnäckig und liessen sich nicht abschütteln. Beide Teams zeigten Volleyball auf höchstem Niveau mit spektakulären Rettungsaktionen und knallhart geschlagenen Angriffen, die direkt auf dem Boden landeten. Erst am Ende gingen die Baslerinnen erstmals im Satz mit 20:21 in Führung. Wie schon zuvor waren sie in diesem entscheidenden Moment abgeklärter als die Aufsteigerinnen aus Visp und spielten ihre Grösse und Erfahrung voll aus. In extremis rangen sie Visp dank schneller Angriffe durch die Mitte mit 23:25 nieder.

 

Die beiden knappen Satzverluste hatten physisch und vor allem psychisch Kraft gekostet und so war dann die Luft bei Visp im dritten Satz etwas draussen. Dieser ging schliesslich mit 14:25 verloren. Das 0:3 sieht klarer aus, als die Partie eigentlich war, und ist ein schlechter Lohn für die tolle Leistung der aufopferungsvoll kämpfenden Visperinnen, die dem Tabellenführer in den ersten beiden Sätzen alles abverlangt haben. Sie haben gegenüber der Vorwoche eine beachtliche Steigerung gezeigt. Dementsprechend zufrieden war auch Trainer Marc-Antoine Boccali: "Nach der Enttäuschung gegen Gerlafingen sind wir zurückgekommen und haben dem Leader in den ersten beiden Sätzen Paroli geboten. Wir haben aggressiv und engagiert gespielt und sind nun wieder auf dem richtigen Weg. Das macht Mut für die nächsten drei Wochen, in denen wir gegen unsere direkten Gegner in der Tabelle antreten."

Dajana Abgottspon